Der erste Montag im Monat
Es gibt wenige Dinge im Leben, die der Mensch so beständig in sich trägt wie seine Leidenschaft. Auch das Alter vermag die leisen und lauten Sehnsüchte und das brennende Verlangen nicht zum Erlöschen zu bringen. Und wer sich im Herbst des Lebens die Bilder und Erinnerungen vergangener Tage bewahren kann, hält das schönste Geschenk seines Lebens weiter in den Händen: Seine Leidenschaft.
Eine BDSM-Geschichte von Victoria.
Info: Veröffentlicht am 24.03.2004 in der Rubrik BDSM.
Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.
https://www.schattenzeilen.de/283-bdsm-geschichten-Victoria-Der-erste-Montag-im-Monat.html
Schon eine halbe Stunde war sie dabei, ihre Strümpfe anzuziehen. Die schönen glänzenden, wie jeden ersten Montag im Monat. Wehmütig und deprimiert versucht sie, ihre zitternden, steifen Hände zu beherrschen, den feinen Stoff über ihre fleckigen Beine zu ziehen.
Das Kleid liegt bereit... sogar Lippenstift soll es heute sein. Sie wird die Schwester um Hilfe bitten müssen. Erschöpft lehnt sie sich zurück, als der erste Strumpf geschafft ist. Schließt die Augen... draußen stürmt und regnet es.
Vielleicht wird sie später kommen bei dem Wetter.
Warum nur nimmt jedes Jahr ihr etwas weg...
Zuerst war es das Herz... nun nach und nach das Augenlicht... und dieses blöde Zittern...
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
25.04.2016 um 12:34 Uhr
geändert am 25.04.2016 um 14:42 Uhr
Unglaublich berührend.
Nur ganz wenige Geschichten schaffen es, mich derart zu treffen. Diese gehört definitiv dazu. Weil sie ein Thema berührt, dem sich niemand von uns verschliessen kann. Weil sie ein Thema berührt, dass jeden von uns früher oder später persönlich erreicht. Weil sie sensibel und dennoch geradlinig mit diesem Thema umgeht, es in ein verständnisvolles Licht rückt und dabei zeigt, wie ungemein wichtig es ist, Erinnerungen zu behalten. Erinnerungen an vergangene Zeiten, besonders aber Erinnerungen an Menschen, die wir mit diesen Zeiten verbinden.
Vielen Dank für emotionale Zeilen, die ich überaus gern gelesen habe.
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Mit Tränen in den Augen geschafft diese Geschichte zu Ende zu lesen,
konnte vom Titel der Geschichte nicht dieses Thema ableiten,
bin total ergriffen,
nicht weil die "alte" Dame am Ende Ihres gelebten Lebens steht,
sondern, weil das Leben nicht darauf wartet,
dass jeder die Change bekommt, etwas erleben zu dürfen.
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Sehr, sehr ergreifend und berührend, diese Zeit der Erinnerung wird kommen, ich hoffe nur, dass ich sie gemeinsam mit meinem Mann erleben darf.
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Mit Tränen in den Augen hab ich diesen Text gelesen. Du beschreibst eine Situation die wir alle am liebsten verdrängen würden. Zuzusehen wie unsere Hülle altert und uns immer mehr einschränkungen auferlegt ist wohl das schmerzhafteste dabei. Hast es sehr schön beschrieben und mein Herz erreicht.
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Weine nicht weil es vorbei ist, freue dich weil es gewesen ist ... Eine sehr schöne Geschichte. Vielen Dank dafür !
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