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Autor der Woche vom 20.05.2024 bis zum 26.05.2024

Wenn schon die Geschichten der Autorinnen und Autoren der Schattenzeilen interessant sind, um wie viel mehr müssen dann die Menschen faszinieren, die ihre Fantasien, Träume und Erlebnisse - ihr BDSM - so lebendig zu Papier bringen?

Mallard

Mallard

Wir stellen dir in dieser Woche Mallard vor. Mit Mallard haben wir ein Interview geführt. Im Anschluss findest du alle Veröffentlichungen von Mallard auf den Schattenzeilen.

Jona Mondlicht führte dieses Interview am 07.02.2005.

 

 

Mallard, wie kamst Du zu Deinem Nicknamen?

 

Mir gefiel der Klang so gut, ebenso wie die enthaltene Bedeutung "männliche Wildente" und "böse Kunst". Die Wildente ist in gewisser Beziehung sehr aktiv, dabei unabhängig und mitunter recht dominant. Ich finde, es ist aber auch ein weicher Name, was auch manchmal passt, zum Beispiel für eine submissive Anwandlung.

 

 

Bezieht sich die "böse Kunst" auf Deine Texte mit BDSM-Inhalt?

 

Sollte vielleicht einmal so sein. Ist aber nicht ganz gelungen, finde ich. Aber das ist für mich noch einmal eine Anregung, über eine "schwarze Geschichte" oder so etwas nachzudenken.

 

 

Was würdest Du unter einer "schwarzen Geschichte" verstehen?

 

Ich meine eher eine "coole" Geschichte. Eine Geschichte, die nicht bemüht ist, um jeden Preis Lust zu wecken oder die Lust zu beschreiben, das klappt sowieso meist nicht so bei mir. Sie bleibt auf Distanz und spielt mit den Elementen; sie  kann  ein bisschen böse sein. Zum Beispiel gibt es Erlebnisse, bei denen alles anders kommt, als vom Leser gedacht, bei denen die Session daneben geht oder einfach nur komisch wird. Hier und da gibt es ja solche Sachen in den Schattenzeilengeschichten.

 

 

Also vergleichbar an den Begriff "schwarzer Humor"?

 

Vielleicht das. Okay. Ohne Humor ist es vieles nichts.

 

 

In welcher Stadt oder welchem Ort wohnst Du? Was gefällt Dir dort besonders?

 

Ich wohne im Südwesten Deutschlands. Hier gefällt mir  am besten, dass man im Sommer überall so viele leicht gekleidete Mädchen und Frauen trifft, einfach, weil es meist viel wärmer ist als in NRW, wo ich herstamme... So habe ich ständig Objekte für meine wildesten Phantasien vor Augen - damit könnte ich schon eine Zeit am Tag verbringen.

 

 

Ist Dir aufgefallen, dass die Bekleidung in der letzten Zeit zunehmend erotischer wird? Beispielsweise spricht man von einer 'Renaissance des Korsetts', und tatsächlich trifft man im ganz normalen Umfeld mitunter auf die 'Dessous drüber'. Transportiert die Art, sich zu kleiden, eine Lebensweise nach außen?

 

Ich empfinde es so. Die Kleidung ist auf jeden Fall körperbetonter - und bewusster geworden. Zum Beispiel finde ich einen nackten Bauchnabelbereich - zumindest bei Frauen - manchmal äußert aufregend (auch wenn es nicht immer elegant aussieht). Er ist einerseits so ungeschützt und andererseits die "Mitte" einer Frau, die sich kraftvoll präsentiert. Die Haltung, die vermittelt wird, ist: So wie ich bin, zeige ich mich. Das heißt, es tendiert dazu, sehr individuell und unterschiedlich zu sein. Das Signal, welches die Frau vermittelt, ist für mich nicht mehr: "Hallo, liebe mich, ich bin sexy, stilvoll und so weiter und  suche einen Mann", sondern das Signal ist: "Ich bin, wie ich bin, und wer das nicht akzeptiert, kann es vergessen". Und dabei werden zweifelsohne ganz unterschiedliche Lebensweisen vorgestellt, bis hin zu erotischen Vorlieben, mit denen kokettiert wird.

 

 

Man ist meiner Meinung nach offener geworden, wenn man sich selbstbewusst individuell präsentiert und vielleicht auch, wie Du es sagst, mit erotischen Vorlieben kokettiert. Wann erleben wir die Normalität einer Vorliebe für BDSM?

 

Wir sind auf dem Weg, auch diese Vorlieben allgemein zu akzeptieren, zu integrieren. Sehr viele Menschen begreifen, dass Elemente von BDSM- ähnlichen Gefühlen in ihnen selbst vorhanden sind. Helmut Newton zum Beispiel zeigte in seinen Fotos meist starke und selbstbewusste Frauen; seine Bilder spielen auch mit der Macht, die von ihnen zweifellos ausgeht. Das macht sie erregend auch für viele Leute, die "BDSM" im eigentlichen Sinne strikt ablehnen würden. Ich glaube, die Akzeptanz von BDSM wird deshalb kommen, vielleicht ähnlich der von Homosexualität heute - weil alles schneller geht und weil jeder Elemente davon in sich selbst findet. Deshalb finde ich es auch problematisch für mich, BDSM total von der "normalen" Lust zu trennen, weil es eigentlich vermischt ist.

 

 

Hast Du dies schon einmal Menschen zu erklären versucht, die nicht BDSM-Leidenschaften leben oder damit nichts anfangen können?

 

Ja klar, und das kapieren viele auch. Man muss ja nicht mit dem Holzhammer kommen. Da höre ich dann häufig, dass durchaus doch hier und da mit bestimmten Elementen praktiziert oder geliebäugelt wird, die in diese Richtung gehen.

 

 

Geliebäugelt und praktiziert wird in mehr Schlafzimmern, als man denkt. Und trotzdem ist sicher nicht jeder, der ein Paar plüschumspannte Spielzeughandschellen im Schrank versteckt, gleich ein leidenschaftlicher BDSMler. Ab wann fängt für Dich ernsthafter BDSM an?

 

Ein Paar, bei welchem zum Beispiel die Frau von ihrem Mann fordert, sich zurückzuhalten, sexuell, zum Beispiel damit sie besser kommen kann, das ist noch "normal". Wenn sie aber weiter geht, ihn auf die Probe stellt und prüft, wie lange er das aushält -ihr zuliebe-, bis er vielleicht doch sauer wird oder eben seine ganze Energie in Anbetung zu ihr verwandelt und für sie da ist, bedingungslos und tut, was wie sie wünscht - das ist schon D&S in reinster Form für mich - ohne Plüsch und Handschellen. Es ist eben nichts, wenn es nicht von innen kommt, deshalb sind die Wege dorthin manchmal lang und das Einkaufen von Instrumenten allein bringt gar nichts.

Ist die Essenz bereits vorhanden, dann ist die Wahl der Mittel und der Intensität nur eine Frage der Wünsche dieses Paares und der Zeit...

Stell' Dir vor, Du hast in Dir auch nur eine Spur einer submissiven Ader, und Deine Frau oder Freundin nimmt Dich auf einmal -mitten auf der Strasse- am Schopf Deiner Haare, dreht Deinen Kopf herum - es tut nicht weh, ist aber unbequem - und dann küsst sie Dich absolut dominant und nachhaltig - und ihr spürt Beide, dass sie jetzt von Dir fordern könnte, was sie wollte, Du würdest es für sie tun. Da kann man intensive Gefühle entwickeln ohne jedes BDSM-Ambiente, aber es IST BDSM, denn Dominanz und Unterwerfung fangen im Hirn an. Ernsthafter BDSM ist es dann, wenn es im Kopf stattfindet UND bewusst ist und wenn es sich irgendwie weiterentwickelt...

 

 

In einer Deiner Geschichten, ich glaube, es ist der 'Toscanische Sonnenuntergang', las ich folgenden Satz: "...vor hundert Jahren waren die Frauen die grossen Rätsel. Ich glaube, heute sind es die Männer." Wie viel von diesem Satz gibt Deine eigene Meinung wieder?

 

Ich glaube, in der vorletzten Jahrhundertwende und in der Romantik/Klassik - zum Beispiel zur Zeit der "Leiden des jungen Werther" von Goethe war es so:  Die Frau schien ein Wundertier für den Mann zu sein. Er findet nicht wirklich heraus, was sie will und wer sie ist. Ihr Bild war umnebelt und verwunschen durch die vielen Aufgaben und Projektionen, die sie für ihn annehmen konnte und musste. Die Rolle des Mannes dagegen war klar definiert.

Heute ist das anders. Durch unter anderem moderne Empfängnisverhütung ist eine Freiheit entstanden, die zeigt: Die Frau kann machen, was sie will, sie braucht den Schutz und die Anerkennung eines bestimmten Mannes nicht mehr unbedingt, während der Mann seine klassischen Rollen zumindest einmal zu überdenken hat - sie erscheinen ihm und vor allem den Frauen oft überholt, lächerlich oder gar lebensfeindlich.

Die Männer haben schon wieder eine Rätselfigur vor sich; diesmal sind sie es selbst. Rätsel immer nur in den Augen des Mannes.

 

 

Eine dominante Frauen fördernde Umbruchzeit?

 

Ja, in gewisser Weise schon. Der Umbruch besteht für mich darin, dass jeder zunehmend mehr Möglichkeiten hat, das Rollenschema von Mann und Frau nicht mehr so festgelegt zu sehen.

Vielleicht ist es so, dass wir alle miteinander in einer Phase der Wandlung sind, in der wir mit diesen Dingen spielen müssen, um etwas Neues herauszufinden und unsere Möglichkeiten zu erweitern.

Wenn der ganze Pomp der traditionellen Geschlechterrollen wegfällt, haben wir wieder die allgemeine Dominanz der Frau, die den Mann allenfalls gerne zur Unterstützung brauchen kann. Möglicherweise wird auch die männerdominierte Spiritualität der meisten Religionen weiter in den Hintergrund treten.

Wenn heute eine Frau wie Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis bekommt, dann wohl auch deshalb, weil sie die für (ihre) Lust so untauglichen Beziehungsmuster zwischen Mann und Frau anklagt. Man muss neue finden oder sie deutlich verändern. Es geht darum, dass jeder seine Rolle spielen oder übernehmen kann, die ihr oder ihm liegt. Also auch eine submissive Frau dieses ausleben kann, weil sie sich das jetzt traut: So zu agieren und sich von einem Mann ihrer Wahl bestimmen zu lassen, auf eben diese Weise.

Ich hoffe natürlich, dass sich so gelebte Phantasien positiv auswirken auf die Beziehungsstrukturen. So gesehen ist die Umbruchzeit eine, die dominante Frauen fördert, weil es da noch Nachholbedarf gibt.

 

 

 

Was meinst Du - tragen die Situation, das Umfeld und die momentane Entwicklung unserer gegenwärtigen Gesellschaftsform dazu bei, dass sich die Menschen mehr auf eigene Rollen und die Erweiterung ihrer Möglichkeiten konzentrieren?

 

Ja, auf jeden Fall, manchmal ein bisschen zu viel. Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen. Es gibt Gegentendenzen, die Wert auf Gemeinschaft und so weiter und Identität in Gruppen, von Gruppen legen. Also das alte "Miteinander" der Gegensätze von Freiheit und Verbindlichkeit.

Wenn die Situation im Allgemeinen nicht so prickelnd ist, sucht man eher, es sich im Privaten bequem zu machen und seine Möglichkeiten dort auszudehnen. Dass ist einerseit schade. Andererseits ist es eine Riesenchance, sich zu entfalten, kennen zu lernen.

 

 

Was fasziniert Dich an BDSM besonders?

 

Wenn ich das so genau wüsste. In meiner Beziehung liebe ich Situationen, die mit diesen Elementen irgendwie zu tun haben, besonders, weil sie in mir eine Aufregung verursachen, die ich von den ersten Begegnungen mit IHR her kenne. "Schmetterlinge", ein Herzflattern wie beim Verliebtsein, ein drängendes Verlangen, all das. Das führt dazu, dass eine Beziehung nicht unbedingt in der üblichen Routine der Lustlosigkeit einschlafen muss, wie es in Beziehungen meist der Fall ist... Dass man  Dinge anstellt, die nur durch Lust motiviert sind: Das hat für mich etwas Befreiendes. Eine Möglichkeit des Menschen. Ich kann Rollen  ausprobieren - das ist eine ursprüngliche Freude am Spielen... Das alles bewirkt wieder das Eine: Ich lerne mich und den Anderen besser kennen. Und: Ich glaube, ein Paar kann sich nicht intensiver begegnen und lieben als in der totalen gegenseitigen Hingabe in ein solches Geschehen.

 

 

Du hast in Deinem eigenen Leben eine klare Trennlinie zwischen BDSM und Nicht-BDSM?

 

Nein. Ich fühle und denke in den unmöglichsten Situationen in dieser Weise... Das oben beschriebene Herzflattern hat schließlich Suchtqualitäten. Wenn einer von Beiden in einer Beziehung - oder Beide im Wechsel einmal - submissiv oder dominant sind, dann entstehen für mich ständig Handlungen, die man so oder so betrachten kann. Dann kann der Gang zum Briefkasten ein erotischer Akt werden, weil er "gefordert" wird, ein Dienst an der oder dem Geliebten - oder auch eben nicht. Man kann sich natürlich NOCH erotischere Vorgänge vorstellen.

Ferner: Die Gesellschaft hantiert ständig mit Symbolen irgendwo zwischen Unterwerfung und Dominanz. Und gibt es in meiner Beziehungen auch nicht immer eine Trennung zwischen diesem und Nicht-diesem.

 

 

Wann hast Du Deine Neigung zu BDSM entdeckt? Lebst Du sie aus?

 

Ich hatte schon als kleiner Junge jede Menge Phantasien. Es folgten harmlose Indianer- und Doktorspiele mit Anderen, die aber sehr eindeutig motiviert waren. Ich habe dieses später teilweise und  zunächst vorsichtig ausgelebt, tue es gegenwärtig - zumindest in Form von Spielen - leider nur sehr selten. Aber ich lebe in einer Beziehung, deren Potentiale an D&S immer im Wandel waren und sehr groß sind. Momentan insofern, als ich plötzlich stark von der hervortretenden Dominanz meiner Gefährtin angezogen bin. Und dabei spüre ich, dass wahre Dominanz weniger mit meinen Phantasien zu tun hat, sondern eben nach eigenen Gesetzen geht, und das raubt mir den Atem; eine Reise ins wirklich unbekannte Terrain... Aber "BDSM-mäßig" wäre da an Aktivitäten nur wenig zu sehen - dafür spielt sich einiges "im Kopf" ab.

 

 

Woran liegt es, dass Du im Moment weniger aktiv bist? Was müsste passieren, damit Deine Leidenschaft von der Gedankenwelt zurück die Realität springt?

 

Ich bin gut beschäftigt mit dem Alltag. Mit zwei kleinen Kindern würde es schon einer Riesenanstrengung bedürfen, meine Gefährtin stärker zu animieren, um unsere themenbezogenen Fähigkeiten weiter zu entdecken und auszukundschaften. So ist man schon verwöhnt, wenn ein Treffen auf der Blümchenwiese mal klappt... und richtig stolz, wenn es beim Kerzenschein einer Session zu Fesselspielen reicht.

Mir fehlt sicherlich noch eine Mitspielerin, welche mit der gleichen Leidenschaft und Begeisterung sich der Erforschung dieses Terrains widmen will. Ich suche allerdings nicht aktiv, aber manches entwickelt sich auch. Und die Frage wäre: Würde ein "spezieller" Partner in das komplexe Geflecht meines derzeitigen Lebens passen? Allenfalls auf einer heimlichen Ebene vielleicht.

 

 

Akzeptierst Du heimliche Begebenheiten für Dich und bei Anderen?

 

Prinzipiell unbedingt. Heimlich kann sehr aufregend sein - auch im positiven Sinn. Eigentlich ein interessantes Wort: heimlich! Es muss nicht jeder alles (von mir) wissen. Ob es immer probat ist, Geheimnisse zu produzieren und ob ich selbst die Nerven hätte für alle denkbaren Heimlichkeiten, ist eine ganz andere Frage. Aber einen gewissen Spielraum brauchen Partner - wie groß der ist, hängt sehr von den Einzelnen ab. Wichtig ist, dass die Beziehung nicht immer gleich gefährdet ist - das ist natürlich so einfach gesagt. Bei meiner Partnerin könnte ich mir eine Ebene vorstellen, auf der ich ihre Heimlichkeiten akzeptieren würde - auch dies kann aufregend sein und die Beziehung verbessern.

Vielleicht ist es aber doch ganz schön, wenn man sich dazu austauscht. Ein schwieriges Thema, mit dem ich ehrlich gesagt wenig Praxis habe.

 

 

Also Deiner Meinung nach auch hier heute mehr Individualismus entgegen früheren Normen?

 

Ja unbedingt, diese Dinge werden heute sehr unterschiedlich gehandhabt und bewertet. Manchmal freier, manchmal auch strenger. Ich würde da jedem Einzelnen und jedem Paar seinen ganz eigenen Spielraum lassen wollen.

 

 

 

Sind Kinder das Ende des BDSM-Anteils einer Beziehung? Wie würdest Du antworten auf die Kinderfrage, wozu eine Gerte im Schrank steht?

 

Zur ersten Frage: So wie ich es bei vielen Freunden mitbekomme, sind Kinder oft sogar das Ende des ganzen erotischen Anteils der Beziehung. Da kann man natürlich einiges dran ändern, aber das ist unbequem. Aber wenn man das "Herzflattern" so sehr vermisst, dann stellt man vielleicht einiges an.... mir geht es so... und ändert was.

Was die Entfaltung von Spielarten angeht, so finde ich dies entsprechend schwieriger - es sei denn, es sind beide totale BDSM-Freaks. Sex ist ja vielleicht noch "lebensnotwendig" ...BDSM aber ist sozusagen ein Luxus, der "eingespart" wird, wenn die Energien und Zeit knapp werden.

Zur zweiten Frage: Ich würde auf einen befreundeten Pferdefreund verweisen, dessen Gerte es ist - der Rest ist unbedingt Angelegenheit der Eltern und für Kinder absolut tabu.

 

 

Wie und wo hat Deiner Meinung nach der partnersuchende BDSMler heutzutage die besten Chancen?

 

Im Internet! Ich habe den Eindruck, zum Beispiel in einschlägigen Chats schon öfters Chancen gehabt zu haben, Partner für ein Treffen finden zu können. Dort hat man die Möglichkeit, sehr offen zu sein und wie in einer Art Beichtstuhl zu agieren - so oder so herum. Das Internet ist eigentlich eine Riesenchance. Ein Glück für alle Spezialisten...

 

 

 

Sind Deine Geschichten eine Art Ventil für vermisstes reales Ausleben?

 

Ja, schon. Ohne Vermissen wären sie anders, vielleicht eben doch "erfahrener". Ein Ventil ist richtig, aber natürlich kein Ersatz.

 

 

Wie entstehen Deine Geschichten? Schreibst Du eher spontan oder planst Du jeden Geschichtenverlauf im Voraus?

 

Meine Geschichten entstehen meist durch eine Stimmung, eine Szene, die ich erinnere oder phantasiere, und die mich anregt. Dann bringe ich es meist auch in kurzer Zeit und möglichst auf einmal heraus. Oder ich hatte einen Traum: So bei "Feuertanz". Die "vergessene Gerte" habe ich so ähnlich  erlebt - eigentlich ohne diese etwas komische Note, die habe ich erst hinterher gesehen. Schließlich merkte ich, dass es im Grunde eine komische Geschichte ist, dann kam das Schreiben wie von selbst...

An einer längeren, eher konstruierten Geschichte arbeite ich dagegen schon sehr lange - da habe ich manchmal die Befürchtung, dass ich nicht fertig werde...

 

 

Gab es Meinungen von Lesern zu Deinen auf den Schattenzeilen veröffentlichten Geschichten?

 

Als ich noch häufiger im Schattenzeilen-Chat war, wurde ich hin und wieder gefragt und bekam auch Zuspruch. Ansonsten gab es nie eine Reaktion, was ich sehr schade finde. Ich freue mich natürlich über positive Bewertungen.

 

 

Wir geben uns mit den Schattenzeilen stets Mühe, Kommunikationswege zwischen den Lesern und Autoren zur Verfügung zu stellen. Was würde Dich selbst aus der Sicht eines Lesers bewegen, Kontakt zum Autor einer erotischen Geschichte aufzunehmen?

 

Ich habe nie darüber nachgedacht. Nicht so den Wunsch gehabt. Manchmal ergeben sich Fragen oder vielleicht auch Wünsche, wenn eine Geschichte etwas in mir zum Schwingen bringt - da finde ich das Forum gut. Real jemanden zu treffen erscheint mir in meiner Situation nicht passend. Für mich sind die Schattenzeilen letztlich ein "Literaturclub".

Und doch: Wenn ich von jemandem lesen würde, zu dem oder zu der ich eine besondere Affinität spürte, würde ich vielleicht doch einmal schreiben, warum nicht? Was sehr gut ist: Ich könnte, wenn ich wollte.

 

 

Wenn Du an den Schattenzeilen etwas ändern könntest, würdest Du...

 

...vielleicht erstmal nichts ändern. Sie sind  gut!!! Es ist schon sensationell, wenn etwas im Netz über einige Jahre ein solches Kontinuum an Bild und Inhalt bietet, einen Rahmen, in dem ständig weiterentwickelt wird. Deshalb sollte man mit Veränderungen sehr vorsichtig sein. Ich bekomme aus Zeitgründen leider derzeit nicht mehr viel mit von den Schattenzeilen, was schade ist.

 

 

Ein letztes Wort...

 

Das Interview hat mir Spaß gemacht. Einige Dinge macht man sich erst klar, wenn man darüber spricht. Es gibt noch viel zu entdecken. Die Schattenzeilen tragen dazu bei und wünsche ich alles Gute und viel Glück dabei.

 

 

Vielen Dank! Das war ein sehr schönes Schlusswort für ein richtig gutes Interview, das weit über Standardantworten hinaus ging.

Die Urheberrechte dieses Interviews liegen bei $weeklyauthor_name. Eine weitere Veröffentlichung oder Verwendung darf nur nach persönlicher Zustimmung und unter Nennung der Veröffentlichung des Interviews auf den Schattenzeilen erfolgen.

 

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